Bautrockner
Der Bautrockner ist die Königsklasse unter den Luftentfeuchtern. Vor allem wurden die Bautrockner von den professionellen Unternehmen eingesetzt über eine lange Zeit eingesetzt wurden und sich nun auch zunehmend in den privaten Haushalten verbreiten.
Der Bautrockner – der „große Bruder“ des Luftentfeuchters
Zum Einsatz kommt ein Bautrockner immer dann, wenn es ordentlich was zu tun gibt und das ist vor allem der Fall bei:
- Der Austrocknung von Neubauten
- Bei Wasserschäden (Rohrbruch, Hochwasser u.v.m.)
Nun könnte die Frage aufkommen, warum hier nicht einfach ein Luftentfeuchter ausreichend ist, denn schließlich entzieht er auch der Luft die „zu viele“ Feuchtigkeit. Die Antwort fällt hier simpel aus: Ein Luftentfeuchter ist tatsächlich nur für die „einfachen Arbeiten“ gedacht wie beispielsweise in Wohnräumen, Büros oder im Keller. Bei einem Neubau würde er sehr schnell an seine Grenzen stoßen. Zudem ist auch die Wasserabfuhr ganz anders gelöst. Während der normale Luftentfeuchter über einen (begrenzten) Wassertank verfügt, führt der Bautrockner das Wasser über ein Schlauchsystem ab.
Des Weiteren ist ein Bautrockner auch für den „extremen Einsatz“ konzipiert, denn er kann Räume bis auf einen Wert von nur 5 % trocknen und das bei Temperaturen von minus 10 Grad Celsius bis zu plus 40 Grad Celsius. Hier versagt ein normaler elektrischer Luftentfeuchter.
Die Anforderungen an einen Bautrockner
Die Funktionalität und die Mobilität steht bei einem Bautrockner an erster Stelle, wobei beim Luftentfeuchter der Komfort und das Design eine große Rolle spielen.
Der Bautrockner muss vor allem eines sein: effektiv. Er muss nicht chic designed sein, sondern er muss grundsätzlich drei wichtige Anforderungen erfüllen:
- robuste Bauweise
- eine hohe Entfeuchterleistung
- Mobilität
Warum muss ein Bau getrocknet werden?
Nasse Wände, ganz egal ob es sich um einen Neubau handelt oder einen Wasserschaden bringen stets negative Folgen mit sich. Denn ab einem gewissen Grad ist es einfach nicht mehr möglich, die enthaltene Feuchtigkeit durch Heizen und stetiges Lüften zu entfernen, sondern das geht dann nur noch professionell, eben durch den Einsatz eines Bautrockners.
Aber Vorsicht ist stets besser als Nachsicht und das gilt vor allem für Wasserschäden. Denn diese machen sich zumeist nur sehr langsam bemerkbar. So kann sich tief im Mauerwerk Feuchtigkeit befinden, die man selbst mit bloßen Auge nicht erkennen kann und diese ruft dann langfristig gravierende Schäden wie Schimmel hervor. In diesem Fall ist dann eine Renovierung deutlich teurer, als der präventive Einsatz von Sofortmaßnahmen. Des Weitern wird durch die Neubautrocknung die Einzugszeit verkürzt und selbst die späteren Heizkosten zum Trocknen reduziert.
Es gibt verschiedene Bautrockner-Systeme
Zu beachten ist, dass Bautrockner nicht gleich Barocker ist. So muss zwischen drei Typen unterschieden werden:
Diese Art von Bautrocknern sind mit der Bauart eines Kühlschranks zu vergleichen. Denn die Luft wird mithilfe von Kältemittel zum Kondensieren gebracht und im Anschluss in einem Behälter aufgefangen. Allerdings eignen sich diese Geräte nicht bei geringen Raumtemperaturen und sollten erst ab 15 Grad Celsius eingesetzt werden. Ein solcher Kondenstrockner kann einen Raum auf bis zu 35 % relative Luftfeuchtigkeit trocknen.
Zu diesen Bautrocknern gehören die Adsorptionstrockner und die Kältetrockner. Bei Ersterem wird der Luft durch ein Trockenmittel die Feuchtigkeit entzogen und beim Kältetrockner ist der ganze Ablauf doch ein wenig komplizierter. Doch vereinfacht kann man sagen, dass die feuchte Luft durch einen Kompressor angesaugt und zur gleichen Zeit verdichtet wird. Dadurch erhöht sich der Wasserdampfanteil, der dann bei der abschließenden Temperaturabsenkung als Kondensat in einem Behälter aufgefangen wird. Empfehlenswert ist der Einsatz von einem Drucklufttrockner in sehr kalten bzw. nicht heizbaren Räumen. Ein Drucklufttrockner kann im Gegensatz zum Kondenstrockner die Luftfeuchtigkeit auf bis zu 5 % relative Feuchtigkeit senken.
Dieses ist eine ganz besondere Art der Trocknung, denn es werden die Mikrowellen in die jeweiligen nassen bzw. feuchten Stellen in den Wänden geleitet. Dadurch verdampft die Feuchtigkeit in den Wänden und das Wasser entweicht aus den feuchten Stellen. Besonders empfehlenswert ist diese Technik bei der Trocknung von sehr dicken und nassen Wänden. Des Weiteren weist diese Art auch eine große Wirtschaftlichkeit auf.
Welcher Bautrockner ist nun empfehlenswert?
Das kann nicht pauschal beantwortet werden und ist immer abhängig von dem Einsatzort, der Umgebungstemperatur, der Problematik – handelt es sich um einen Wasserschaden oder eine Neubautrocknung – sowie dem gewünschten Grad der Trocknung.
Bevor es also daran geht, einen Bautrockner zu kaufen, sollten wichtige Fragen geklärt werden:
- Wie hoch ist das zur Verfügung stehende Budget? Wie viel Geld kann für den Bautrockner ausgegeben werden?
- Wo kann ein Bautrockner gekauft werden?
- Wie lange wird der Bautrockner benötigt?
- Wie groß ist der Raum und wie es es um die Beschaffenheit der Raumluft bestellt?
Wichtige Fragen rund um den Bautrockner
- Ab wann kann ein Bautrockner beim Zementstrich eingesetzt werden?
Frühestens zwei Wochen nach Einbau des Estrichs sollte ein Bautrockner zum Einsatz kommen, und um Schäden im Estrich zu vermeiden, ist der Einsatz sogar erst nach drei Wochen empfehlenswert.
- Wie wird ein Bautrockner aufgestellt?
In der Regel wird der Bautrockner in der Mitte des Raumes aufgestellt, den es zu trocknen gilt. Hier richtet sich die Aufstellung jedoch auch nach der jeweiligen Raumgröße. Damit eine gleichmäßige Luftzirkulation erzeugt wird, ist es möglich, zusätzlich Ventilatoren aufzustellen.
- Wie lange muss ein Bautrockner laufen?
In erster Linie richtet sich die Laufzeit nach dem Einsatzgebiet. Bei Wasserschäden sollte man sich auf jeden Fall auf eine sehr unterschiedliche Trocknungs- und Entfeuchtungsdauer einstellen. Mindestens 4 Wochen sollten eingeplant werden (grobe Orientierung), aber es können sogar mehrere Monate ins Land ziehen. In einem Neu- oder Altbau reichen oftmals vier Wochen aus, wobei als Minimum in Abhängigkeit von der Raumgröße und der Innentemperatur zwei Wochen einzuplanen sind.
- Lohnt sich der Kauf von einem Bautrockner?
Der Name verrät es: Ein Bautrockner wird eingesetzt, um Gebäude und insbesondere Rohbauten zu trocknen. Daher sollte ein Privatmann darüber nachdenken, ob er einen Bautrockner kauft oder diesen lieber für einen gewissen Zeitraum mietet. Denn es ist klar: Ist der Rohbau weitgehendst trocken, sodass die folgenden Gewerke ihre Arbeit aufnehmen können, ist der Bautrockner nicht mehr notwendig. Selbst bei einem Wasserschaden gilt das Gleiche: Wurde der Schaden beseitigt, dann steht der Bautrockner im Keller und gammelt vor sich hin. Wer also einen Bautrockner nur für eine kurze Zeit benötigt, der sollte lieber mieten und nicht kaufen.